Heute bist du dieser, morgen der

Astrogram

Das Schicksal schlägt dich hin und her
heute bist du dieser, morgen der
du bist hier irgendwer
im Kräftefeld
der Sternenwelt
deine Welt
deine Zukunft
zero state
uuuhu

Stern

Die Wilden sollen gezähmet werden
die Zaghaften sollen geprüfet werden
die Schreckhaften sollen beruhigt werden
die Schläfrigen sollen gewecket werden

Und was ist mit den Begnadeten, Gebenedeiten,
die übers Wasser gehn
und halten sich fern und halten sich fern
der Boden zerbricht und Zerbrochenes wird zum Stern

Sehnsucht

Fieber, Fieber
weh spricht 'vergeh'
sag wann ich dich seh
wann seh ich dich
endlich wieder

Fieber, Fieber
der Hahn kräht in der Nacht
sag wann ich dich seh
wann seh ich dich
endlich wieder

Sehnsucht jejo


Fieber, Fieber
weh spricht 'vergeh'
sag wann ich dich seh
wann seh ich dich
endlich wieder

Sehnsucht jejo

Ich schlief, ich schlief in sanften Armen
ich rief, ich rief deinen Namen
ich lief, Fluch, ich lief, Fluch und Segen
dir entgegen in Kreisen
in Kreisen dich endlos umfahren
am Mund den Kuss den unstillbaren

Sehnsucht jejo


Fieber, Fieber
ja schon welkt der Flieder
sag wann ich Dich seh
wann seh ich Dich
endlich wieder

Fieber, Fieber
leise tickt die Uhr
wann hat uns nur die Natur
wann hat sie uns
endlich wieder

Sehnsucht jejo

Litanei an Satan

Oh du der Weiseste und Schönste aus den Engelscharen
le plus beau des anges, du Gott den, den das Los verriet und der nie Lob erfahren

Oh Prinz in der Verbannung, dem das Unrecht wiederfuhr
oh toi prince de l’éxil, der sich, der sich geschlagen neu erhebt und stärker nur

Satan, erbarme dich, erbarme dich meines langen Elends

Allwissender König des choses souterraines
toi qui sait tout, vertrauter Heiler für die Kümmernisse des Menschen, des angoisses humaines

Oh du, der mit dem Tode, ta vieille et forte amante
die Hoffnung zeugtest, diese närrisch verrückte, ach diese Hoffnung, une folle charmante

Oh du, der dem Geächteten den Blick so stolz entflammt
ce regard calme et haut, dass er auf dem Schafott ein ganzes Volk verdammt

Satan, erbarme dich meines langen Elends

Oh du, der die geheimen Orte kennt, von der Erde zugedeckt
von der neidischen Erde und wo ein eifersüchtiger Gott die Edelsteine versteckt

Du, der den Abgrund verdeckt mit deiner grossen Hand
für den Somnambulen, au somnambule qui erre, der wandelt an der Dächer Rand

Du, der zum Trost der Schwachen, die das Leid zerfrisst
du, der uns lehrt, wie man Schwefel und, Schwefel und Salpeter zusammen mischt

Satan, erbarme dich meines langen Elends

Du Leuchte der Erfinder, Stock und Stab der Bedrängten
Beichtvater der Verschwörer und Trost der Gehängten

Adoptivvater derer, die du Gottvater selbst angeklagt
und dieser, zornig, en son noir colère aus dem irdischen Paradies verjagt

Satan, erbarme dich meines langen Elends

Baba Bubu

Es gibt Menschen, welche lecken und kriechen - schrecklich und es gibt solche, die sind grün vor Neid und schielen nach jedem Stück dann gibt‘s noch die und die hatten und die haben nie Glück doch nicht so Kenyatta aus Kenia er sitzt im Schatten einer Palme, die Sonne scheint auf seine Hände und er ruft eeeo

Und es gibt solche, die treten an einem fort - an Ort und was auch immer sie tun, das ist verjährt dann gibt‘s noch die wohin sie gehen sind sie immer zu spät doch nicht so Kenyatta aus Kenia er sitzt im Schatten einer Palme, die Sonne scheint auf seine Hände und er ruft eeeo

Baba Bubu esoee - Mumbabwe Mumbabwe Baba Bubu esoee - und sie erscheint auf der Terrasse Baba Bubu esoee - Mumbabwe Mumbabwe Baba Bubu esoee - sie ist das Gras, sie ist der Wind, sie ist die grosse Mutter und er das Kind er sitzt im Schatten einer Palme, die Sonne scheint auf seine Hände und er ruft eeeo

Zwerg

Lange, lange hast du mich gesucht in Sturm und Regen
trittst vor meinen Fuss und klopfst, klopfst auf meinen Knöchel und winkst von weitem
mir entgegen

Du steigst dann langsam, mühsam, entlang dem
steinigen Weg hinauf auf meinem Bein, wann wirst Du endlich bei mir sein
wann denn

Auf meinen Knien, da machst Du mal eine Pause
legst dich nieder ins weiche Gras, du weisst bald bist du, bald bist du
zu Hause

Und weiter über meinem Bauch auf und ab wogt der Boden
ein Gurgeln, Brummen, Stöhnen von Tieren, du willst nur weg hier auf allen vieren, nur
weg nach oben

Auf meinem Rücken, da hältst du dich fest an der Leiter
auf schmalem Grad, nur noch ein kurzes Stück, doch was, wenn du fällst, nur jetzt kein Blick zurück
du musst jetzt weiter

Du krallst dich auf meinem Kopf in meine Haare
und irrst im Dickicht, irrst herum, herum und suchst mich nun schon Tage,
Wochen, Jahre

Nach langer, langer Zeit gelangst du an die Lichtung
der Stirn, erschöpft lässt du dich nieder, nieder unter meine Augenlieder, nieder in die
Nacht meiner Dichtung

Ich öffne jetzt die Augen und du fällst, fällst über Nase, Kinn und Brustbein
und wirst nun endlich, endlich in meinen Armen
glücklich sein

Fluss

Führe mich, führe mich, der ich wie blind bin, hin
führe mich hin zum Fluss so hell und weit
ein Strom endlos von Stimmen zieht dahin
nichts als Rauschen weit und breit
er flüstert Worte, jetzt kann ich's verstehn
und ladet mich ein zum so mit ihm dann, mit ihm dann zu gehn

Hernieder kommt der Fluss aus fernen Höhn
über Schilf und Böschung nun Strassen überschwemmt
entlang den Fassaden empor bis zum Balkon
durch Dach und Fenster jetzt mein Haus einrennt
nimmt Tisch und Stühle, Lampen mit in seinen Lauf
stösst nacheinander nun Tür um Tür, Tür um Türen auf